Waggon 3 (offener Wagen)

(Es gibt kein geplanten Spielpartner derzeit, also kann jeder der mag gerne in diesen Wagen kommen.)

First Post

Dieses Jahr waren wir wirklich spät am Bahnhof angekommen und es blieb kaum Zeit für lange und ausführliche Verabschiedungen. Das war mir auch ganz recht, denn Abschiede konnte ich überhaupt nicht leiden. Meine Mutter erinnerte mich, dass ich brav sein und keinen Ärger suchen sollte, während mein Vater mich nur ermahnt hatte, dass Slytherin keinesfalls den Quidditchpokal bekommen sollte. Zumindest was Letzteres anging, würde ich mein Bestes versuchen. Meine Mutter hingegen sollte inzwischen wissen, dass ihre Bitte einfach utopisch war.
Quasi im letzten Moment stieg ich in den Zug und spürte dann schon, wie dieser sich langsam in Bewegung setzte. Ich schritt den Gang entlang und blickte in die einzelnen Abteile. Die meisten waren schon recht voll oder es waren mir entschieden zu viele Slytherins drinnen. Dabei wollte ich mich langsam wirklich mal hinsetzen und mein Gepäck abladen. Mit der einen Hand zerrte ich immerhin meinen schweren Koffer hinter mir her, während ich in der anderen den Katzenkäfig hielt, in dem mein Kater Merlin durch lautstarkes Miauen kundtat, dass er mit der aktuellen Situation mehr als unzufrieden war. Ich konnte es ihm nicht verdenken.
Schließlich erreichte ich den offenen Waggon, der ebenfalls schon recht voll war. An einem Tisch saß noch ganz allein ein nett aussehendes Mädchen. Wenn ich mich recht erinnerte, war sie eine Weasley und spielte im Quidditchteam der Hufflepuffs als Treiberin. Mehr wusste ich dann aber doch nicht über sie.
Dennoch, ich hatte keine Lust, noch weiter nach einem Platz suchen zu müssen und es fiel mir auch nicht sonderlich schwer, auf Fremde zuzugehen. Also blieb ich neben ihrem Tisch stehen und setzte ein freundliches und ehrliches Lächeln auf.
„Entschuldigung, ist hier noch frei?“

Dankend lächelte ich das Mädchen an, als sie mir erklärte, dass ich mich ruhig setzen durfte. Ich bezweifelte, dass ich jetzt noch einen besseren Platz finden würde, nachdem ich doch sehr spät noch unterwegs war. Amüsiert beobachtete ich, wie die Kröte auf ihrem Kopf leicht ins Schwanken geriet und ließ mich zu einem leichten Schmunzeln hinreißen.
„Vielen Dank. Nächstes Mal mach ich mich lieber ein wenig früher auf zum Bahnhof.“, beschloss ich und stellte den Katzenkorb erstmal auf den Sitz, damit ich meinen Koffer auf die Gepäckablage hieven konnte. Ich musste mich ein wenig strecken und auf die Fußspitzen stellen, aber am Ende war der Koffer sicher verstaut. Noch bevor ich mich setzen konnte, fragte sie, ob ich eine Slytherin sei.
„Gott bewahre, nein!“, antwortete ich hastig, als ich mich endlich auf den Platz ihr gegenüber hinsetzen konnte. „Mein Vater hätte mich vermutlich umgebracht, wenn es so wäre. Ich bin eine Gryffindor.“, erklärte ich stolz und widmete mich dann dem Katzenkorb neben mir, aus dem mein Kater mich unzufrieden und beleidigt anblickte.
„Stört es dich, wenn ich ihn rauslasse?“, fragte ich und nickte zum Verständnis Richtung Katzenkorb. „Er hasst es, eingesperrt zu sein. Ich versichere dir auch, dass er kein großes Interesse an Kröten hat.“

Zuerst hatte ich ein schlechtes Gewissen, als das Mädchen mich fragte, ob sie nur eine Notlösung war. Denn so etwas hatte ich nicht aussagen wollen. Als ich jedoch das breite Grinsen auf ihrem Gesicht sah, wusste ich, dass sie nicht gekränkt war und ich ruhig ein wenig Ironie walten lassen konnte.
„Aber natürlich bist du nur als Notlösung gut genug. Was denkst du denn?“, antwortete ich ebenfalls mit einem Grinsen, das hoffentlich aussagte, dass ich es nicht so meinte. Ich wollte ja niemanden verletzten, der es nicht verdient hatte.
Als sie auf die Rivalität zwischen den Häusern zu sprechen kam, lächelte ich leicht. Es war ein offenes Geheimnis, dass Freundschaften zwischen Slytherins und Gryffindors eher selten waren. Sie als Hufflepuff war da wohl wirklich nicht ganz so sehr involviert.
„Stimmt, wir Gryffindors und die Slytherins kriegen es auch nach tausend Jahren noch nicht auf die Reihe, dass wir uns vertragen. Aber dieser Rivalitätskampf hat auch irgendwie seinen Reiz.“
Noch immer spürte ich den bösen Blick meines Katers auf mir ruhen. Erleichtert über ihre Einwilligung öffnete ich den Katzenkorb und ließ meinen Merlin raus, der auch sofort auf den Sitz sprang. Da er jedoch ein unglaublich stolzer Kater war, vergab er mir die Zeit der Gefangenschaft nicht so schnell und hielt erstmal noch ein wenig Abstand von mir. Ich ließ ihn, denn ich wusste genau, dass er sich in spätestens einer Stunde doch auf meinen Schoß setzen würde. Ich streichelte ihm nur kurz über den Kopf und widmete mich dann wieder der Hufflepuff und ihrer Kröte.
„Mr. Quaffel? Cooler Name.“, grinste ich, ehe ich mich ihr vorstellte. „Freut mich, dich kennenzulernen, Lucky. Ich bin Carly. Carly Wood.“

Seth war spät dran gewesen und er hatte natürlich keinen Platz mehr in einem der Abteile gefunden und so setzte er sich nun in den offenen Wargon, in dem noch viele Plätze frei waren. Nur zwei Mädchen saßen hier. Er kannte sie nicht, vielleicht nur vom sehen her. Der siebtklässler nickte ihnen kurz zu, bevor er seinen Koffer in die Gepäckablage wuchtete und anschließend in seinem Rucksack nach seinem Zauberstab kramte. Seinen besten Freund hatte er nicht mehr finden können auf die schnelle und Seth war froh noch den Zug bekommen zu haben, denn kaum hatte er sein Gepäck in den Zug gehieft, da ertönnte auch schon der schrille pfiff des Kontrolleurs und der Zug war angefahren. Ab da hatte er sich durch die vollen Gänge und abteile gewühlt, seinen Freund aber nicht finden können. Der rothaarige ließ sich auf dem Platz am fenster nieder, während die Landschaft an ihm vorbei zog und immer schneller dahin glitt. Endlich hatte er seinen Zauberstab gefunden. Er begutachtete ihn kurz, bevor er ihn durch die Luft schwang. "Expecto Patronum.", sagte er nüschtern und aus der spitze seines Zauberstabs schoss ein dünner silbriger Faden der sich zu einem Raben formte. "Such Dean.", sagte er und der Patronus verschwand durch die Scheibe und flog am Zug entlang davon. Der siebtklässler lehnte sich in seinem Sitz zurück und seufzte kurz. Es würde sein letztes Jahr an dieser Schule werden, wenn er das nächste mal in diesem Zug saß, war es sein letztes mal. Sein Blick glitt aus dem Fenster, während er darauf wartete das Dean auftauchte.

Cf: Abteil 6

Er musste nicht lange suchen bis er seinen besten Freund gefunden hatte. Er hatte einen Platz im 3. Waggon gefunden. Hier waren noch eine Menge Plätzte frei, nur zwei Mädchen saßen noch hier. Er schenkte ihnen ein Lächeln zur Begrüßung, als er an ihnen vorbei zu seinem Kumpel ging. Er setzte sich Seth gegenüber und sah ihn an. „Na, alles klar?“ fragte er ihn und lehnte sich auf dem Sitz zurück. Sein Frettchen Damon blieb auf seiner Schulter, er legte sich nur hin und betrachtete Seth.
Hier war es nicht so überfüllt und eng wie in den Abteilen. Das war nun wirklich angenehmer. Nach einigen Sekunden sah er wieder zu seinen Kumpel. „Und? Was gibt’s neues?“ fragte er Seth und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie seine Ferien waren musste er nicht fragen, schließlich hatte er ihn in den Ferien ein paar Mal gesehen. Er war nicht nur sein bester Freund sondern auch der einzige seiner Freunde, den er auch in den Ferien sah.

Die Tür zum Wagin glitt wenig später auf und Seth wandt sich um, um zu sehen wer es war. Es war Dean, sein Patronus hatte ihn anscheinend erreicht und Seth ließ sich auf seinem Sitz zurück fallen, während Dean sich auf den weg zu ihm machte und sich schließlich setzte. "Sicher, sicher, bei dir hoffe ich auch.", sagte er. Seth grinste kurz als er Damon sah, der ihn unverwand anblickte. Er griff kurz in seine Jackentasche, es handelte sich um eine abgetragene Collagejacke die er mal geschenkt bekommen hatte, und fand darin einen halben Keks, den er sich vor der Abfahrt noch in einem Subway am Bahnhof geholt hatte. Ursprünglich waren es mal drei gewesen, doch Seth reichte den rest dem kleinen Freund von Dean, der diesen bereitwillig annahm. Seth lehnte sich wieder zurück, während Dean fragte was es neues gibt. Ein verstohlenes grinsen machte sich in Seth Gesicht bereit, denn er wäre ja nicht Seth Desmond, wenn er keine neuigkeiten hätte. "Pass mal auf...", sagte er und griff erneut in seinen Rucksack um eine Zigarrenschachtel heraus zu nehmen. "Ich hab die Sache mit dem Knaller hier nochmal durchgesehen und jetzt weiß ich auch, warum uns damals gleich der ganze Schuppen um die Ohren geflogen ist. Mein Dad ist mir immer noch deswegen böse... aber ich hab die Hülle jetzt magisch verstärkt. jetzt hält er knapp sechs Minuten lang, anstatt direkt alles im Umkreis von 20 Metern in die Luft zu sprengen.", erklärte er und zeigte seinem besten Freund den grünlich schimmerden Knallkörper. Er sah aus wie ein gewöhnlicher Chinakracher, wenn er nicht ein metallenes grünes glänzen hätte. "Die Dinger könnten uns noch von großem nutzen sein.", sagte er und sah zu Dean auf, während sich vor seinem inneren Auge die Explosion wiederspiegelte. Ein Wall aus Feuer hatte sie umgeben und kurze Zeit späte war von dem Holzschuppen seines Vaters und dem umgebenden Rasen nicht mehr übrig gewesen als ein kleiner Krater.

„Klar bei mir ist auch alles wie immer.“ Antwortete er Seth und beobachtete aus dem Augenwinkel wie Damon seine Schulter vollkrümelte. Doch er konnte seinem kleinen Freund nicht böse sein, schließlich musste der kleine ja auch mal was essen, auch wenn Subway Kekse nicht wirklich gesund waren. Doch solange Damon sich nicht übergeben würde, ließ er es zu. „Und wie ich sehe, isst du immer noch die Kekse.“ Meinte er und sah seinen Kumpel an. Auch Dean mochte Subway Kekse, doch wenn er mit Seth unterwegs war, aßen sie auch mal ein paar mehr. Es kam also schon vor, dass Dean von den Dingern schlecht wurde.
Als Seth dann anfing etwas zu erklären, lehnte sich Dean wieder ein wenig nach vorne, um seinem Kumpel besser zuhören zu können. Den grünen Böller, denn Seth ihm zeigte machte wirklich einen besseren Eindruck als der Letzte. Er konnte sich noch gut an den Krater erinnern der entstand als Dean mit seinem Kumpel im Schuppen einen Böller angezündet hatten. Der Schuppen war sehr schnell den Erdboden gleichgemacht und nicht nur das kleine Häuschen, sondern auch alle Pflanzen in unmittelbarer Nähe.
„Und hast du auch schon eine Idee, wo wir den zünden?“, fragte er und lehnte sich wieder zurück. Er wusste, dass die beiden so mal wieder einige Regeln brachen, doch so war es einfach nie langweilig in Hogwarts. Und wenn man sich nicht erwischen ließ, entkommt man auch den Strafarbeiten. „Ich kann es kaum erwarten das Ding hochgehen zu sehen.“ Meinte er dann noch und grinste frech.

Seth schloss die Hand um den Kracher und steckte ihn weg. "Ganz ehrlich, in der Zaubertrankstunde würde er sich wahrscheinlich am besten machen. Ich hab noch mehr davon und wir könnten auch gleich einen probieren aber...", sagte leise und nickte kurz zu den beiden Mädels hinüber. "Man weiß ja nie mit wem man es hier zutun hat, nicht das wir gerade deswegen auffallen.", sagte er und zeigte seinem besten Freund noch einmal die Zigarrenschachtel in der sich einige dieser grünfunkelnden kracher befanden. "Sie sind ziemlich unkontrolliert, darüber hab ich mir irgendwie noch keine großen Gedanken gemacht. Aber die Woche Hausarrest von meinem Dad hat zumindest ausgereicht, das ich den Behälter verbessern konnte.", erklärte er und klappte dann die Kiste wieder zu um sie im Rucksack zu verstauen. Dann nahm er eine Packungen Schokofrösche heraus und reichte Dean einen. "Hier. Ist natürlich nicht das wonach es aussieht, aber ich glaube due freust dich trotzdem.", sagte er und reichte ihm die Schokofroschpackung in der sich Stinkbomben befanden. Diese konnte man immer mal brauchen. "Denk dran sie weit genug weg zu werfen. Du weißt schon, so schnell wirst du das nicht mehr los...", sagte er und rümpfte kurz die Nase dabei.

Dean hörte Seth aufmerksam zu, bevor er ihm zustimmte. „Ja die Zaubertrankstunde wäre wirklich gut, nur ich hab dieses Jahr kein Zaubertrank Unterricht mehr.“ Bevor er weiter sprach, sah Dean sich noch einmal den grün glänzenden Böller an. Es juckte ihn schon in den Fingern, doch man konnte sich wirklich nie sicher sein, mit wem man es zu tun hatte. Er kannte die beiden Mädels nur von Sehen her, also wusste er auch nicht, wie genau die beiden reagieren würden. Nach einigen Sekunden lehnte er sich wieder etwas zu Seth nach vorne. „Also wir könnten es einfach drauf ankommen lassen und jetzt einen probieren oder wir warten bis wir in Hogwarts sind.“ Meinte er dann und schaute noch einmal zu den beiden Mädels. Soweit er wusste, war eine von ihnen in Gryffindor, doch die andere konnte er nur schwer einordnen.
Als Dean sich dann wieder umdrehte, hielt Seth ihn eine Schokofrosch Packung hin. Er wusste schon das sich darin kein Schokofrosch mehr befand, schließlich benutze sein Kumpel, diese kleinen Schachteln oft zur Aufbewahrung. „Danke, die kann man immer gebrauchen.“ Meinte er und nahm die kleine Schachtel entgegen. „Ich wird drauf achten, dass ich nicht wieder diese Dinger abbekomme.“ Sagte er dann noch und musste wieder ein wenig grinsen. Er erinnerte sich noch gut an den Tag, als Seth zum ersten Mal Stinkbomben ausprobierte und er nicht schnell genug ausweichen konnte. Der Geruch klebte noch viele Wochen an ihm.
Nachdem er dann die kleine Schachtel in die Tasche gesteckt hatte, schaute er wieder zu Seth. „Dieses Jahr fängt ja dein letztes Jahr an.“ Bemerkte Dean und lehnte sich wieder zurück. „Schon ne Idee was du in deinem letzten Jahr noch unbedingt machen willst?“

"Ach ja, du niete bist ja durchgefallen. Hättest du dir mal helfen lassen.", grinste Seth hämisch und wittmete sich wieder seinem Rucksack, bevor Dean preis gab das es ihm in den Fingern juckte. "Warten wir erst mal etwas ab, vielleicht sind wir ja gleich auch allein und dann können wir ihn testen.", sagte er dann zu seinem besten Freund. Seths Blick glitt kurz aus dem Fenster, an dem nun Seen und Wiesen vorbei zogen. Sie hatten London bereits verlassen. "Ja, mein letztes Jahr, das schreit wirklich nach etwas großem. Mal sehen was ich drauß machen werde. Entweder ich mach es mal wie jeder in meinem alter und such mir ne Freundin oder aber ich lass mir den Kracher des Jahrzehnts einfallen, bevor ich die Schule verlassen werde. Beides wäre wahrscheinlich ziemlich ungünstig. Diese Sachen vertragen sich nicht gut.", sagte er dann und sah zu Dean hinüber. "Was ist mir Zaubertrankniete? Schon gedanken über dein Jahr gemacht?", fragte er ihn dann und sah ihn an. Sein Frettchen knabberte gerade den letzten rest des Kekses weg. "Lass mich raten: Ich werde Quidditchkapitän?", scherzte er seinen Freund an und zog dann die Schnur seines Rucksackes zu. Seth wurde es allmählich zu warm und er entledige sich seiner Collegejacke, die er unachtsam auf den Sitz neben sich warf.